Wie wir unsere Geschichte erzählen, kann unser Leben verändern…

Ob wir es nun wollen oder nicht, letztendlich können wir als Menschen gar nicht anders als Geschichten zu erzählen. Und zwar uns selbst genau so wie anderen. Wer bin ich? Was ist mir im Leben wichtig? Wie gefällt mir mein aktuelles Leben? All das wird in Geschichten verarbeitet und fortlaufend wiederholt. Doch was, wenn meine aktuelle Geschichte mir nicht guttut? Meiner Entwicklung vielleicht sogar im Wege steht oder mich unglücklich macht? Kann man seine Geschichte (und damit auch sein Leben) willentlich verändern? Meiner Meinung nach: ja, man kann!

Seit Jahren widme ich mich in meiner ärztlichen Tätigkeit, meiner Beratung und auch in Forschung und Lehre der „Narrativen Medizin“ also der Arbeit mit und durch Geschichten im weiten Feld der Medizin (und insbesondere in meinem Fall der Psychiatrie). Meine Erfahrungen gebe ich gerne mündlich weiter, bin jedoch auch gerade dabei sie in einem Buch offen zugänglich zu machen.

„Zentrales Medium für die Gestaltbarkeit des eigenen Lebens, die Entdeckung sozialer Ressourcen und die Förderung von Selbstorganisation sind Erzählungen und Geschichten…“

Stark, W. (1996) Empowerment. Neue Handlungskompentenzen in der psychosozialen Praxis.

Wollen Sie mehr über meine Qualifikation erfahren? Schauen Sie doch gerne bei „Über mich“ rein.

Habe ich ihr Interesse geweckt und Sie möchten gerne mehr erfahren? Toll, ich freue mich von Ihnen zu hören! Schreiben Sie mir gerne eine Email.

Ihr

Dr. med. Michael Alexander Pelzl

Über mich

Ich bin Michael Alexander Pelzl, Arzt, geprüfter psychologischer Berater und, last but not least: Schon von kleinauf begeisterter Erzähler und Zuhörer von Geschichten!

Nach meinem Studium der Humanmedizin an der Universität Marburg war deshalb für mich klar, dass ich eine Richtung in der Medizin einschlagen möchte, die sich mit den individuellen Lebensgeschichten der Menschen auseinandersetzt. Ich begann meine Ausbildung daher in der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen, wo ich zwischen Anfang 2020 und Ende 2023 die verhaltenstherapeutischen Grundlagen aller relevanten Krankheitsbilder erlernen durfte und unter der Supervision einiger erfahrener Ärzt*Innen und Psycholog*Innen Erfahrungen in der Psychotherapie sammeln durfte. Hier kam ich auch erstmals mit der systemischen Therapie in Berührung, deren hilfreiche Wirkung auch an gesunden Menschen, ich in über 100 Stunden Selbsterfahrung und Übungen bei Dr. Hagen Böser (IF Weinheim) am eigenen Leib erfahren durfte.

Hierdurch wuchs mein Interesse daran, bereits früher anzusetzen, bevor es zur psychischen Krankheit kommt, da es mir deutlich effizienter und für alle Beteiligten sinnvoller erschien. Ich durchforstet wissenschaftliche Literatur und schloss mich mit dem „Blaupause Verein“ zur Förderung psychischer Gesundheit zusammen, um Kurse für Medizinstudierende an der Universität Heidelberg anzubieten, die deren Widerstandskraft gegen Stress und psychisches Wohlbefinden fördern sollten. Dabei hatte ich sehr inspirirende Erfolge und Freude an dieser Tätigkeit. Auch in Tübingen schuff ich mein eigenes Wahlfach zu „Narrativer (also sprechender/erzählender) „Medizin“, welches so erfolgreich wurde, dass mich Anfragen aus dem In- und Ausland ereilten, dieses Wahlfach auch an den dortigen Universitäten zu unterrichten. Seit 2023 bin ich daher „visiting assistant professor for narrative Medicine“ an der Komenius Universität Brastislava und habe Lehraufträge an verschiedenen Universitäten in Europa. Zudem war ich für ein Jahr gewählter Sprecher des jungen deutschen Zentrums für psychische Gesundheit.

Während meiner ganzen Ausbildung beschäftigte ich mich intensiv mit dem Studium von Literatur, weiteren Kursen und Seminaren zum narrativen Ansatz der systemischen Theorie und mit psychologischen Strategien zur Steigerung der Zufriedenheit und der psychischen Gesundheit. Das Thema begeisterte mich so sehr, dass ich erkannte, dass ich mich in dieser beratenden, präventiven Rolle noch besser entfalten konnte als in der hektischen, kurativen Welt der Klinik. Ich zog also die Konsequenz, wechselte zur präventiv ausgerichteten Facharzt Weiterbildung „öffentliches Gesundheitswesen“ und legte eine Prüfung zum „psychologischen Berater“ ab.

Wobei Beratung helfen kann

Manchmal sind wir alle mit einem Problem oder Gefühl überfordert. Oder wird selbst (und oft genug auch unser nähres Umfeld) stecken so tief drin, dass wir den sprichwörtlichen „Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“. In solchen Fällen kann eine Bratung hilfreich sein, neue Perspektiven bieten, die richtigen Fragen stellen oder Denkprozesse, die zum erliegen gekommen sind wieder anzustoßen. Auch wenn es in menschlichen Systemen wie einer Paarbeziehung oder einem Team zu Konflikten und Spannung gekommen ist, kann eine neutrale Beratung das System in eine neue Richtung bringen.

Sie ersetzt aber keine Psychotherapie. Sollte bei Ihnen bereits eine psychische Erkrankung diagnostiziert oder vermutet sein ist eine Beratung nicht mehr ausreichend und ich kann Ihnen nur empfehlen sich in therapeutische Behandlung zu geben. Ich biete meine Beratung rein präventiv, zur Stärkung und Erhaltung psychischer Gesundheit an, um früh genug Vorkehrungen zu treffen, damit aus einem Problem gar nicht erst eine psychische Erkrankung wird.

Vorträge und Kurse

Sie können meinen neuen Onlinekurs „“Narrative Online Didaktik“ – unterhaltsam und erfolgreich Wissen vermitteln auf Social Media und in Online Seminaren mit Hilfe von Geschichten“ hier direkt buchen!

In der Vergangenheit habe ich bereits an einigen Institutionen Vorträge und Seminare zu meinen Kernthemen „Narrative Medizin“ und „Psychische Gesundheit/Stigma psychischer Krankheit“ gehalten. Gerne komme ich auch zu Ihnen! Schreiben Sie mir eine Email und ich komme gerne mit einem Angebot auf Sie zu!

Beschriebung zu „Narrativer Medizin“ für (werdene) Ärzt*innen:

Inwiefern hat eine Stoffwechselstörung die Vampirmythen in Transsilvanien beeinflusst? Was können wir aus Romanen wie „House of God“ lernen um es im ärztlichen Alltag leichter zu haben? Und lohnt sich der Einsatz von Märchen in der Psychotherapie?

Spätestens seit der Narrativen Wende am Ende des 20. Jahrhunderts ist klar welche große Rolle Geschichten für unsere Identität und unser Weltbild spielen.
Wir wollen uns mit den Geschichten von Behandelnden und Patientinnen und Patienten und deren Aufeinandertreffen in der Behandlung befassen. Indem wir uns verschiedenste Bereiche, vom schroffen aber genialen Auftreten des Dr. House bis hin zu Verschwörungstheorien wie QAnon, genauer ansehen und diskutieren, werden wir versuchen hilfreiches für unsere spätere Tätigkeit, aber auch unser eigenes Leben und unsere Zufriedenheit als werdende Ärztinnen und Ärzte, zu finden.

Bisherige Seminare und Vorträge:

Wahlfach „Narrative Medizin“ 2021-2023, Universität Tübingen

Wahlfach „Psychische Gesundheit und Resilienz für Medizinstudierende“, 2022-heute, Universität Heidelberg

Clinical elective „narrative medicine“, 2023-today, Comenius University Bratislava

„Introduction to narrative medicine“, april 2023, Comenius University, Bratislava

„Mit Methoden der narrativen Medizin Psychiatrie lehren“, Juni 2024, Interdisziplinäres Literaturwissenschaftliches Kolloquium Marburg

„Vorstellung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und Prävention psychischer Erkrankungen“, November 2024, Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

„PSYrcle – ein Präventionsprogramm gegen psychische Erkrankungen im Medizinstudium“, November 2024, DGPPN Kongress

Geplante Veranstalltungen

Workshop „Narrative Medizin“ an der Universität Luzern, im Rahmen der Reihe „Medizin&Philosophie“, April 2025

Forschung

Derzeit arbiete ich an einem zweiten Buch, in dem ich meine Erfahrungen mit der Anwendung meines einen didaktischen Stils der „narrativen Medizin“ bei verschiedenen Lehrveranstalltungen beschreibe und diskutiere.

Für interessierte ist das Kapitel über „Psychosen“ schon in englischer Sprache als Preprint verfügbar: https://osf.io/preprints/edarxiv/agvke

Weitere aktuelle Forschungsprojekte:

  • Betreuung der qualitativen Doktorarbeit von Frau Carolin Lammermann (Uni Tübingen) zu Behandlungsstrategien in der Primärversorgung bei Schlafstörungen mittels Inhaltsanalyse und teilnarrativen Interviews
  • Mitglied der interdisziplinären Expertengruppe im Bereich „medical Humanities“ die aus der Kooperation der Uni Tübingen mit der Uni Chappel Hills, North Carolina entstanden ist. Als erstes Projekt soll das Konzept der „Ambivalenz“ in verschiedenen Erzählungen zu Anorexie mit den verschiedenen fachlichen Hintergründen untersucht werden.
  • Grounded-Theory basierte Untersuchung der Repräsentation psychischer Krankheiten auf TikTok zusammen mit Studierenden der Uni Bratislava

Publikationen

Journal Artikel mit Peer-review:

  • Hoffmann, J., Travers Podmaniczky, G., Pelzl, M A ., Brück, C., Jacob, H., Hölz, L., … & Wildgruber, D. (2023). Impairments in recognition of emotional facial expressions, affective prosody, and multisensory facilitation of response time in high-functioning autism. Frontiers in Psychiatry, 14, 1151665.
  • Pelzl MA , Travers-Podmaniczky G, Brück C, Jacob H, Hoffmann J, Martinelli A, Hölz L, Wabersich-Flad D and Wildgruber D (2023) Reduced impact of nonverbal cues during integration of verbal and nonverbal emotional information in adults with high-functioning autism. Fronti ers in Psychiatry 13 , 1069028.
  • Martins, H. C., Gilardi, C., Sungur, A. Ö ., Winterer, J., Pelzl, MA . Bicker, S., Gross, F., Kisko, T. M.,MalikowskaRacia, N., Braun, M. D., Brosch, K., Nenadic, I., Stein, F., Meinert, S., Schwarting,R. K. W., Dannlowski, U.,Kircher,T., Wöhr, M., & Schratt, G. (2022). Bipolar-associated miR-499-5p controls neuroplasticity by downregulating the Cav1.2 subunit CACNB2.EMBO reports, 23(10), e54420.
  • Tielke, A., Martins, H., Pelzl, MA , Maaser Hecker, A., David, F. S.,Reinbold, C. S., Streit, F., Sirignano, L.,Schwarz, M., Vedder, H., KammererCiernioch, J., Albus, M., Borrmann Hassenbach, M., Hautzinger, M.,H ü nten,K., Degenhardt, F., Fischer, S. B., Beins, E. C., Herms,S., Hoffmann, P., Forstner, A. J. (2022). Genetic andfunctional analyses implicate microRNA 499A in bipolar disorder development. Translational psychiatry, 12(1),437.
  • Hartmann, M., Pelzl, MA.*, Kann, P. H., Koehler, U., Betz, M., Hildebrandt, O., Cassel, W. (2019). The effects of prolonged single night session of videogaming on sleep and declarative memory. PloS one, 14(11), e0224893.

(*geteilte Erstautorenschaft)

Essays (ohne Peer-Review)

  • Pelzl, M. A. (2023, September 30). Psychotherapie mit Fokus auf interpersonelle Kompetenzen und mentale Gesundheit bei Personen auf dem Autismusspektrum – Einblicke aus der Praxis. https://doi.org/10.31234/osf.io/udgbh

Vorträge auf Fachkonferenzen

  • Kuhn,Eva & Obermayer, Berenike & Martin, Joanna & Pelzl, Michael Alexander. (2024) Zirkeltraining für die Psyche – ein Angebot für Gesundheitspersonal (in Ausbildung) DGPPN Kongress November 2024
  • Pelzl, Michael Alexander & Popp, Rebecca. (2022)Der Sandmann – eine narrative Herangehensweise für die „Motivierende Gesprächsführung“ im Wochenpraktikum Psychiatrie.Onlinetagung des deutschen Netzwerks für narrative Medizin
  • Pelzl, Michael Alexander & Hartmann, Miria & Cassel, Werner & Hildebrandt, Olaf & Hermsen, Anke & Rosenow, Felix & Kesper, Karl & Koehler, Ulrich. (2017). Videospiele, Schlaf und Gedächtnis. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin

Poster

  • Pelzl, Michael Alexander & Fridolin Seele & Ida Gerlach & Matthias Hirsmüller & Franca Fries & Patrick Steinwand & Rebecca Reichel (2023) Development of the content and didactics of the bedside teaching in psychiatry: creation of interactive digital learning opportunities and a focus on competence orientation through implementation of the „Entrustable Professional Activities (EPAs) approach. Faculty Day, Tübingen
  • Martins, Helena & Pelzl, Michael Alexander & Schratt, Gerhard. (2017). The role of MiR-499 in affective disorders.SPP1738 Marburg 2017